Alexander Renz – Winter


Den steifen Kragen hochgeschlagen,
hält die Kälte ab,
über hohle, rauhe Wangen schabend.
Schützt vor eisigem,
beißendem Wind im Nacken,
aber nicht vor nagenden Fragen
an klirrenden Wintertagen,
die die Gedanken gefangen halten
mit kalten dürren Fingern,
den kahlen Ästen gleich
die aus dem Wald
auf meine Wege ragen.

Wabernde Schwaden
aus geseufztem Rauch und schalem Atem,
die im Wind zerfasern
wie die Antworten
auf tausend Fragen.

Nichts bewegt sich
in einer erstarrten Welt aus Eis,
nur ein Windhauch trägt
glitzernde Eispartikel
zu unbestimmten Zielen,
die sich in der Unendlichkeit verlieren.

Nichts ist für die Ewigkeit,
die der Geist niemals erfassen kann.
Der Winter wird vorübergehen,
es kommen weitere und härtere,
ein Menschenleben lang.

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