Schon hängt der Abend in der Luft und ich ziehe ihn ein, versuche ihn voll zu spüren.
Nachzuempfinden, wie er langsam durch meine Nasenlöcher in mich herein strömt und sich seinen
Weg in meine Lungenflügel sucht, die sturmgepeitscht alles aufnehmen, was auf sie eindringt.
Das Dämmerlicht, das die Schwelle zwischen Tag und Nacht bildet, ist schon mit einem Fuß
überschritten. Sterne machen sich breit, die jemand in großer Sorgfalt gleich kleinen Lampen dort
installiert haben muss. Ich will dieser Person helfen, umher schreiten und eine Lampe nach der
nächsten schon mal anknipsen und sehen wie die ganze Welt in einem milden Dunkel versinkt.
Doch noch ist es nicht so weit, noch sind die letzten Verfärbungen am Himmel zu sehen und alles
noch ein Stück näher der Gegenwart, der zu entlaufen mir einfach nicht gelingen will.
So stehe ich da und verfolge einfach nur das langsame sich Heben und Senken meines Brustkorbs,
der mich mit jedem Atemzug weiter und weiter entrückt. Einatmen, Realität fließt in mich hinein,
erweitert mich, lässt mein Blut mit Sauerstoff angereichert in mir zirkulieren. Ausatmen, Platz für
einen neuen Atemzug wird geschaffen, der mir verspricht, dass es einen weiteren, eine Zukunft
geben wird.
Gefällt mir, verliert in dieser Form jedoch leider etwas an Wirkung.
Noch ne Frage: Wie passt“Realität“ zum „Entrücken“?