Alexander Renz – Partikelleben (Teil III)

Im ewigen Kampf,
beim Schwimmen im Sog
mal mit und mal dagegen.
Und was davon noch Übrig bleibt
ist nur ein Partikel,
winzig klein
so unbedeutend und doch voller Leben.
Wird euch doch alle überleben.
Es verschwendet keinen Gedanken daran,
findet nichts zum Kotzen,
kann sich niemals übergeben
– ist jedoch kein Pferd.

Ist mehr, ist größer
ist weniger, ist schöner
ist über jeden Zweifel erhaben,
ist reicher als tausend Gaben,
ist substanzlos
ist nicht greifbar
ist unmöglich
vielleicht wahr
vielleicht auch eine Lüge.

Ist mal hier, mal da
ist Welle, ist mal Teilchen,
ist ein Higgs-Boson,
ist relaxt
und versteckt sich für ein Weilchen.

Ist transzendent,
göttlich,
tragisch
ist die göttliche Tragödie,
ist magisch
– wäre gerne lustig.
Die Pointe
einer ganzen Komödie.
Ist Kalauer,
ist nicht von Dauer,
ist der Moment,
der nie zu Ende gehen darf,
ist Wolf
ist Schaf.

Ist surreal,
bizarr,
imaginär
und zu komplex.
Ist der Augenblick des Aufpralls,
hinterlässt dich
schwer verletzt.
Ist grausam, blutig und brutal
– ein Massaker:
ist egal.
Völlig gleichgültig
und kaltschnäuzig.
Es freut sich,
wenn es Elstern raubt
und Bräute klaut,
im Regal verstaubt,
und zu nix taugt.

Denn dann,
ja, dann ist eines klar.
Fiktionen wie diese,
sind schon längst real.

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