ein Gedicht für Jürgen Tarrach
der Fresssack isst, der Fresssack bleibt
in seiner ganzen Einigkeit
der einzig Klügste weit und breit
denn nimmt er sich für sein Essen Zeit
verschmäht er nicht die kleinste Kleinigkeit
um seine Speisen abzurunden
seinen Genuss noch zu genießen
jeder noch so kleine Happen soll ihm munden
ein Schlückchen Wein noch zum Begießen
und so vergehen schnell die Stunden
doch niemand weiß woran es liegt
dass er sich nicht wie jeder Bär
in der kalten nahrungsarmen Winterzeit
auf ein Abspeckschläfchen eint
um erwacht im Frühjahr dann
auf’s Neue loszufressen
° ° °
Erstveröffentlichung 2007 »Liebesgedichte und Anarchie« (S.94)