Manchmal gehe ich durch Leben wie durch den Supermarkt
Bin übervoll, abgefüllt von dem Angebot
Manche nennen das inzwischen depressiv
Ich nenne es – das Contra der Konsumgesellschaft
Hab keinen Hunger
Keinen Apetitt – auf Gespräche, die mir alle Wege offen lassen,
Keinen Hunger- auf Menschen, die Wundertüten sammeln ohne sie auszupacken
Keinen Durst – auf Limonade mit Tomatengeschmack
Keine Lust auf Fakes im Alltag
Angewidert steh ich vor meinem Regal
Supermarkt der Lebenssatten
Voller alter Lügen und neuer falscher Philosophien
`Vielleicht seh ich alles zu schwarz` – meinst du – und fischst mir
Nen Apfel aus meinem Regal
Eu-genormt – farbig prachtvoll
Und sagst – `wie schade, wenn der keinen Boden zum Wurzeln fänd
Nur weil ihn jemand wie ich niemals aus dem Regal nimmt
Und sich lieber in erstickenden Wahrheiten mit Fragezeichen des Lebens verennt`
`Was bringt es dir, keine Äpfel mehr zu essenm? – Contra Leben?
Das nenn ich mal aussichtslos depressiv` – sagst du
Gibst mir den Apfel in die Hand
Meine Wut wirft ihn an die Wand
Kerne fallen, doch sie fallen
Auf unfruchtbare Erde im Laminatland
Was mir bis heute immer noch nicht klar ist
Was mich dazu gebracht hat
Seine Reste aufzusammeln und hinauszutragen
Es nochmal in das Land der EU-genormten Apfelbäume zu wagen