Wir fläzen nebeneinander auf der Couch.
Wir reden – nein, sie redet.
Ich höre sie kaum,
ich höre sehr schlecht.
Vielleicht sagt sie auch nichts,
wenn sie so spricht.
Das Fernsehen spricht zu uns,
wir sehen arte
wir sehnen uns nach Kunst.
Sehnen, nach einem Leben,
mit Inhalt uns Sinn.
Wir sehen uns an,
schweigen uns an,
nehmen uns hin.
Fläzen uns hin,
faul auf der Couch,
reden nicht drüber,
gehen rüber,
ins Bett.
Jeder kriegt dort was er braucht.
Um schlafen zu können.
Nicht mehr reden oder zuhören zu müssen.
Der Morgen ist kalt,
der Kaffee ist heiß.
Die Küche karg,
die Teller weiß.
Die Todesanzeigen schreiben
„Horst Buchbinder, geb. 1932 in Schwerin,
gestorben… vorgestern Nacht,
in deiner Nachbarschaft“
Eines Tages wird dort stehen,
„Der miese Dreckskerl,
schade drum,
doch ich hab’s kommen sehen.“
„Da liegt er nun,
der alte Hund.
Wer nicht hören will
muss gehen.“