Jochen Schünemann – Der letzte Mensch

In vergessenen Stunden
erwacht das Trauma,
klopft leise an die Tür,
wenn ich nach Liebe schaue
und nur Nichts sehe.
Das Selbst zerfließt im Nebel,
die Suggestion wird eine Projektion
und ich, der Astronaut im Orbit,
findet sich auf dem Abstellgleis der Zeit.
Mein Name heißt noch Leben,
weil ich Angst habe,
nicht vor dem Tod,
nur vor der Einsamkeit.
Sie ist schon Aura und Äther,
Luft zum Atmen
und Ausdünstung aus den Poren.
Und ich, das kleinste Teilchen,
starre in die Galaxien,
die mich umgeben,
trage die Schwere ihrer Gleichgültigkeit
und erblicke die Grausamkeit des Unendlichen.
Ein vergessenes Gemälde in einem alten Haus.
Isolationshaft unter Vielen,
die meine Sprache nicht verstehen.
Der letzte Mensch.

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