Vielleicht weil vor hundert Jahren ganze Generationen losgezogen sind und gesucht haben und die wenigsten Erfolg hatten.
Vielleicht weil ganze Generationen vor hunderten Jahren schon alles Findbare gefunden haben.
Vielleicht weil heute einfach hunderte Jahre später ist,
Suchen wir heute anders.
Wir, vielleicht nicht wir alle, aber vielleicht wir, die damals auch losgezogen wären.
Wir graben nach einem Sinn und stoßen auf Wurzeln und Regenwürmer. Die bohren sich durch unser Erdreich.
Wir schürfen nach Gold in unseren Flüssen und bei dem Versuch Richtig von Falsch zu trennen, Wichtiges vom Rest, inhalieren wir Quecksilber. Manche werden verrückt davon. Manche früher manche später. Und Ich ?
Ich falle noch immer auf Katzengold herein. Ich weiß nicht ob ich mich freuen darf, wenn ich entdecke, dass dein Herz genauso verkantet ist wie meins.
Es ist nicht alles Gold was glänzt. Aber Glanz ist Glanz ist Glanz wird aufgehoben und mitgenommen.
Es gibt Fundstücke, die mutieren. Liegt vielleicht an dem Quecksilber, dass ganz kleine Dinge, von denen man sich nur ein kleines Stück Reichtum erhofft hat, sich auf einmal aufblähen, Schatten werfen – Fäden ziehen, die dich nicht mehr loslassen.
Der Straßenfeger, dem ich auf meinem Heimweg begegne, der noch da ist, immer da ist, der um meine Existenz weiß und ich um seine wie eine Art Rückversicherung.
Ein goldener Knopf, der vielleicht nur aus Plastik ist, der vielleicht immer das oberste Kragenloch zugehalten hat. Vielleicht bekommt dieser Mensch jetzt besser Luft.
Bisweilen versuche ich die Ereignisse zu dechiffrieren wie einen Code, zu lesen wie eine Karte. Nur so. Vielleicht verbirgt sich dahinter etwas. Ich werde nicht schlau aus den Koordinaten und Breitengraden. Noch nicht. Nicht immer.
Vielleicht bräuchte man Hände wie Metalldetektoren, die einem sagen ob sich das graben lohnt.
Aber nicht alles Gold glänzt. Und weil ein Erfolg hundert Misserfolge ausgleicht, grabe ich, suche ich sammle ich:
Das zufällige Lachen.
Die Begegnungen mit den funkelnden Absonderheiten, die wir in uns tragen, die manchmal klar durchschimmern und über die wir manchmal nur stolpern können, wenn wir die Augen offen halten.
Das Atmen, wenn du schläfst, das stumme Bekenntnis zum Leben, gegen jede Zerbrechlichkeit, du bist da und atmest auch wenn ich aus deinem Zimmer gehe.
Die Gespräche, die Worte zu Inhalten machen.
Ich wiege Platin gegen das Lächeln, das wir beinahe achtlos fallen lassen, weil wie so viel davon haben.
Jede kleine Grenzüberschreitung erweitert mein Territorium.
Jeder entdeckte versteckte Herzschlag versorgt meinen Kreislauf mit neuem Blut.
Glanz ist Glanz ist Glanz wird aufgehoben und mitgenommen. Ich vergrabe meine Schätze in meinem Kopf. Vielleicht wächst ein Baum daraus und trägt Früchte.