Der Mensch will immer alles haben
Alles machen, sammeln, jagen,
Antworten auf alle Fragen;
Was Eva spinnt, muss Adam graben;
Will haben, will haben, will haben.
Als Adam grub und Eva spann
Und siehe, es war alles gut –
Adam grübelte, sie sann;
Vielleicht war gut nicht gut genug.
Jedoch: Der Mensch im Garten Eden
Wo alles lebt und alles blüht
Kann gar nichts Böses in sich hegen
Weil er nichts böses um sich sieht;
Nur Leben, nur Leben, nur Leben.
Als Adam grub und Eva spann
Und siehe, es war alles gut;
Adam jubelte, sie sang:
War alles gut, war gut, war gut.
Ein Wunsch von ganz bescheidener Natur,
Ganz ohne Allmachtsphantasien;
Nur eine Frucht, und eine kleine nur;
Doch auch die kleinen Dinge ziehen
Ihre Kreise, ihre Spur.
Als Adam frug und Eva sprach:
Iss nur, die Frucht schmeckt gut,
War keine Bosheit in der Tat,
Kein Falsch und kein vergossenes Blut.
Sie handelte wie ich und du:
In aller Unschuld griff sie zu;
Und sieh, kein Höllensturm brach los,
kein Monster kroch aus ihrem Schoß;
Die Frucht, sie schmeckte rein und und gut.
Als Adam grub und Eva spann,
Da waren die so anders nicht;
Was Adam tut und Eva kann,
das tust auch du, das kann auch ich.
Nicht gegen Gott erheben wir die Hand,
Nur nach der Frucht – naturgegeben –
Wir greifen zu und nehmen’s an,
Das gemachte, schnelle, angenehme Leben;
Es ist ja alles stets zur Hand.
In Adams Shop und Evas Bank
Gibt’s Früchte jetzt in Massen;
Und es ist doch nicht viel verlangt,
Nur einmal kurz zu naschen
Einfach großartig David
Danke, Ingo! (Jetzt erst gesehen, aber welche Ehre: Es gibt solche Kommentare ja zu selten hier)