Alexander Renz – Schreib

Die Erwartungen hoch, die Moral ganz unten.
Die Gläser halb leer, der Autor betrunken.
Sucht den Ausweg, sucht die Worte,
sucht ne Story, hört Pianoforte.

Wünscht sich, er könnte schöne Lieder schreiben,
auf dass sich Frauen an ihm ihre Glieder reiben,
auf dass selbst die Besten gebührend Respekt ihm zollen,
auf dass andere einmal so wie er sein wollen.

Doch was ist das schon,
– Erwartungszwang?
Ein Vergleich entweicht
und er schaut sich den Dreck unter seinen Fingernägeln an.

Doch was ist das schon,
– Anspruchsdenken?
Vom Reim geleimt
und er lässt fremde Einflüsse seine Gedanken lenken.

Das Glas kippt,
der Tisch versifft,
die Zettel naß.
All das wertlose Gekrakel
verschmiert,
verblasst.

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