Ingo Heckwolf – Frankfurt Poem

Ich habe mich lange gefragt
wie es wohl ist
nicht am Leben zu sein?
Und als es endlich soweit war
hab’ ich es nicht einmal
gemerkt.
Es geht vorbei die Zeit
schreien alle Wunden
die Kosten dafür trägt nicht nur der Leib
hab ich den Schmerz doch nicht erfunden
der dich da peinigt und sich reibt
zum Teufel hoch – hast du dich abgeschunden
und doch wieder nichts damit erreicht
Wie willst du da noch Sex und Liebe machen
nach all den Stufen die dich derart schaffen
(wenn dir die hundert Stufen schon die Sinne rauben?)
die eine macht die Beine breit
die and’re zwinkert mit den Augen
die Luft ist heiß die Damen auch
und doch riecht es nach Männerschweiß
wie willst du da die Eine noch abstauben
Ein Irrflug ist’s durch die Geschosse
an sücht’gen Blicken mit Gewissen
die melancholisch heiter glauben
doch niemand sieht dir in die Augen
da dies das Männervolk hier meidet
welches befriedigt sich zum Aufbruch macht
und dann auf dem Nachhauseweg
der Lehre Einsamkeit erleidet
Wankend, schwankend, torkelnd, trunken
die schwitzigen Geländer in den Pranken
der Schweiß steht Dir wie Kondensat
das Kondom in der Tasche, die Beine weich
Ja, es ist hart und doch willst du nicht bleiben
Willst dich nicht an fremden Leibern reiben
die äußerst reizend dich besteigen und sagen
„Komm Baby, bei mir kannst du auch schweigen.“

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