Wissenschaft vs. Sinnlichkeit
Fallstudien fallen vom Himmel.
Studierte Gesichter blicken empor,
reiten auf weißem Schimmel
und singen dabei in schlauem Chor:
„Erkennt das Wissen,
erforscht das Sein,
nicht in die Kissen,
erhebt das Bein.
Unmüßig gegen das Leben
schreiten wir im Gleichschritt drein.
Werden für die Wissenschaft nur leben
Mindestens ein Denkmal für die Zukunft wäre fein!“
Versuchung sucht den Weg vom tiefen Grund,
lockt mit ihrer Sucht des Menschen Herz.
Irdische Reigen singen aus einem Mund
frivole Lieder ohne Weltenschmerz:
„Lasziv lasst uns sein,
ich lad dich zwischen meine Beine ein.
Lasst lüstern uns am Leben reiben
und die Körper in seine Flammen treiben.
Lasst Denkmäler uns zerstören
und dem Moment allein gehören.
Alles mit dem Hexenbesen weggefegt:
Den weißen Schimmel zum schwarzen Hengst gepflegt!“
Die Wissenschaft erblickt ihr Sammelsurium
und weiß noch immer nicht warum,
die Welt sich dreht und der Mensch vergeht,
ohne, dass sie es sich eingesteht.
Die Lust weiß, warum sie lebt,
weil ihr Wissen widerstrebt.
Den Sinn des Lebens hat sie erfasst,
indem sie sich mit Sinnlichkeit befasst.