Jochen Schünemann – Lachen

Kränkelnd scheint die Abendsonne,
wenn Abschaum spottend Mäuler reißt,
Sabber ziert die Gier der Wonne,
die in den Unglücksnacken beisst.
Schwadronen dröhnender Lachtiraden
höhnen den Schmerz der ihren,
bauen damit die Fassaden,
die ihr blankes, leeres Leben zieren.
Dahingegrunzt aus Schadenfreude,
obwohl die Schweine selbst vorm Schlachttor steh´n,
herausgebrüllt, weder Anstand noch Reue,
lassen diesen Abend traurig zu Ende geh´n.
Agápe den Todesstoss verpasst,
müde sinkend die Werte der Kulturen,
dem Spötter in euch gönnt ihr keine Rast,
und verkauft den Anstand wie die Huren.
Für ein Lächeln ist eure Grimasse schon zu schief,
traurig, dass niemand euch zurück zur Liebe rief.
Habt sie mit eurer Gier nach Schaulust geschunden,
jetzt ist sie im tiefen See der Völlerei ertrunken.

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