Ich war 11 Jahre alt. Ein Schulausflug mit Bus an den Bodensee mit Besichtigung der Insel Mainau,wie herrlich. Dort bewunderte ich die Bananenstauden, an denen kleine grüne Früchte hingen. Meine Mutter hatte mir etwas Geld mitgegeben. In einem Geschäft sah ich dann Bananen zum Kauf angeboten. Ich wollte unbedingt wissen, wie eine solche Frucht schmeckt und kaufte mir für 50 Pfennige eine Banane, die mir die Verkäuferin von dem großen aufgehängten Strunk abschnitt. Eine grasgrüne Banane. Schließlich hatte ich keine Ahnung, welche Farbe reife Bananen hatten. Stolz zeigte ich sie dem Lehrer. Er schaute mich etwas verwundert an und drosselte meine freudige Gier, indem er mir beteuerte, dass diese Banane völlig unreif sei und ich sie zuhause noch an die Sonne legen müsse. Also musste ich noch länger auf den Bananengeschmack in meinem Mund warten. Brav legte ich sie zuhause auf den roten Sandsteinsims eines Südfensters in der Kammer. Eine Schönwetterperiode lockte mich oft nach draußen und es geschah das Unfassbare. Ich vergaß meine Banane! Nach 3 oder 4 Wochen fiel sie mir mit Erschrecken wieder ein. Sofort rannte ich zum Fenster, wo ich sie hingelegt hatte. Was ich noch vorfand, war ein pechschwarzes, beinhartes gekrümmtes Stöckchen, völlig ungenießbar. Das also war meine erste Banane, auf die ich mich so gefreut hatte. Ich weinte hemmungslos.