Alexander Renz – Pathos

Es ist zu spät und keiner wollte es.

Es ist zu spät und ich liege wach.

Es ist zu spät, doch vielleicht lässt sich noch was retten.

Wenn es jemals was zu retten gab.

Es fühlt sich seltsam an.

Nach Verlust und Lust.

Nach verliebt und verloren.

Nach unzähligen Toden wiedergeboren.

„Du bist mehr als die Summe der gemeinsamen Stunden.“

– Natürlich.

„Du hast mich stärker berührt, als ich zugeben wollte.“

– Welch Überraschung!

Doch deine Antwort war die selbe

und ich weiß nicht,

ob ehrlich

oder nur ehrlich verletzt.

Ob enttäuscht oder verletzend dahingesagt

– ein Satz mit Zeitzünder,

der mich erst Tage später zerreißt,

der mir mal wieder meinen Schlaf raubt.

Meine Gedankenrotation,

keine Konzentration,

unentwegte Frustration

auf dem Weg zur Depression.

Lass uns reden,

lass uns trinken,

lass uns tanzen,

lass uns ficken.

Und streiche das Unnötige,

auf dass das stehen bleibe,

was wir beherrschen:

Den Blues zelebrieren
und an gebrochenen Herzen krepieren.

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