Charlotte Pechau – Ohne Titel

Es lauschen die Buchen dem flüsternden Wind

Mit ihren tastenden, greifenden Zweigen

Suchen sie nach Musik, Tänzer, die sie sind

Sich wiegend in knarzendem Reigen

Ein Windstoß fährt nieder und eröffnet den Ball

Das Orchester spielt ein zitterndes Krachen

Dann Donner und Dröhnen und den Widerhall

Durchdringt ein rasendes Lachen

Ach, wie die Buchen jetzt tanzen müssen

Gehalten, gefangen, für immer im Kreis

Und der Sturm, er verbrennt sie mit achtlosen Küssen

Was er berührt wird zu Asche, erst schwarz und dann weiß

Das Orchester spielt lauter, wird schneller und schneller

Kein Takt, kein Gefühl, ein kakophonisches Schreien

Und ein Leuchten am Himmel wird heller und heller

Fährt blitzend und brennend mitten hinein

Es dauert ein wenig, doch dann regnet es leise

Und auch die Sonne scheint wieder, als der Rauch sich verzieht

Auf dem Gewirr toter Äste sitzt eine Haubenmeise

Alles, was bleibt, ist ihr fröhliches Lied.

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