Spinnenkönigin – Ingo Heckwolf

Wie ich Dir ins Netz ging
das weiß ich nicht
Deine Fäden viel dicker
als meine augenscheinlich
Viel weiter viel stärker
zwischen Ästen im Dickicht
in freier wilder Natur
Du baust nicht immer am Licht
Kleine Fliegen die Summen
beachtest Du nicht
Nur die ganz fetten Brummer
und ausnahmsweise mal mich
Hatte mich fast nicht gerührt
und schon sah ich Dich
Du kamst ganz langsam zu mir
von Hunger geplagt kein Stück
Weich webst Du deine Haare
um mein erblasstes Gesicht
bewegungsunfähig verlieren sich
meine Gedanken in deinem Blick
Gefangen euphorisch sterbe ich
wiederholt in deinem Schritt
Dein Leib ist gewaltig
als meiner erlischt
Ein Fädchen zwischen unseren Lippen
nach deinem letzten Biss
Es betäubt mich nur langsam
unbekannt scheint Dir die Wirkung
deines eigenen Gifts
Du frisst mich lebendig
Gnade kennst Du nicht
° ° °

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert